Bericht von der Posaunenchorfreizeit auf Borkum vom 20.07–13.08.2022
„Eine Insel, da ist eine Insel“
„Wo denn? Wo denn?“
„Ah, jetzt, ja, eine Insel“
Schon lange hatte ich mich mit dem Gedanken getragen, einmal an der Posaunenchorfreizeit auf Borkum teilzunehmen, und nachdem in diesem Sommer die beliebte Freizeit endlich wieder stattfinden konnte, war ich zum ersten Mal dabei.
So machte ich mich frühmorgens am letzten Samstag im Juli von Südhessen aus per Bus, Zug, Schiff und Bimmelbahn auf den Weg zur Villa Victoria auf Borkum, um am späten Nachmittag auf eine mir völlig unbekannte Freizeitgruppe zu treffen, und ich war gespannt darauf, was auf mich zukommen würde.
Angekommen im Gästehaus des Hotels, dem Haus „Marina“, lernte ich die anderen Freizeitteilnehmer*innen kennen und wurde sehr herzlich in die Gruppe, die schon seit vielen Jahren existiert, aufgenommen.
Das Gästehaus verfügt über einen großen, zur Straße hin verglasten Probenraum. In diesem „Aquarium“ sollten fortan morgens und abends unsere Proben stattfinden. Gleich nach dem Abendessen musizierten wir dann zum ersten Mal miteinander, um für den Sonntagsgottesdienst am folgenden Tag zu üben, und ich lernte Johannes Kunkel und seine mitreißende Art der musikalischen Leitung kennen.
Musikalisch gab es für uns viel zu tun, und so wirkten wir dann am Gottesdienst der reformierten Gemeinde in der schönen, im Innenraum an ein Schiff erinnernden Reformierten Kirche mit.
Am Montag gab es dann ein Wiedersehen mit Helga Hoogland, der Posaunenwartin der Reformierten Kirche, die bereits vor einigen Jahren als Vertretung für Johannes Kunkel eingesprungen war und über deren Besuch große Freude herrschte. Sie blieb vier Tage bei uns und stellte uns ihr neuestes Notenheft „Dein freu ich mich“ vor. Daraus erarbeitete sie mit uns einige rhythmisch sehr schwungvolle, aber auch herausfordernde Stücke. Diese kamen dann bei unserer ersten Inselmusik am Donnerstag Nachmittag am neuen Leuchtturm zum Einsatz. Neben Stücken für Erwachsene spielten wir auch bekannte Melodien aus Kinderfilmen, und so konnten sich die zuhörenden Kinder über Pippi Langstrumpf, Wickie und Jim Knopf (Lummerland) freuen. Als Crossover gab es für die Erwachsenen eine Samba-Version „Pippi goes to Rio“, die mir besonders gut gefiel.
Über die Verbindung zur Reformierten Kirche gab es auch einen Austausch mit dem Borkumer Posaunenchor und dem Musikzug der freiwilligen Feuerwehr, sodass verschiedene Bläserinnen und Bläser gegenseitig an den jeweiligen Proben teilnahmen.
Selbstverständlich wirkten wir auch bei der Mittwochs-Andacht vor dem Musikpavillon und dem darauffolgenden Sonntagsgottesdienst auf der Kirchwiese wieder mit.
Mit der zweiten Inselmusik am Donnerstag Nachmittag der zweiten Woche waren unsere musikalischen Einsätze beendet. Während in der ersten Woche die meisten Abendproben verpflichtend waren, gab es in der zweiten Woche mehrere Proben „just4fun“, bei der uns Johannes Kunkel weitere Literatur vorstellte und wir Verschiedenes aus Klassik, Swing, Rock usw. ausprobieren konnten.
Neben den musikalischen gab es aber auch viele Freizeitaktivitäten. Da wir mit dem Wetter großes Glück hatten und von der Sonne verwöhnt wurden, fanden diese größtenteils im Freien statt. Es erwies sich als eine gute Idee, sich gleich zu Beginn der Freizeit in den Besitz eines Leihfahrrads zu bringen, und so fuhren viele von uns kreuz und quer über die Insel, wanderten in den Dünen oder am Strand, suchten Sonne oder Schatten in oder vor den eigens für uns angemieteten Strandzelten an der Strandpromenade und badeten im Meer oder auch mal im Gezeitenbad. Daneben gab es auch viele Möglichkeiten, sich in der Stadt oder einem der vielen Ausflugscafés etwas Gutes zu gönnen.
Am Abend traf man sich an der Strandpromenade zur Bewunderung des Sonnenuntergangs, der auf Borkum ganz besonders schön ist, und mir mit seinen Farben immer wieder anders erschien. Daneben sind auch noch die Abendkonzerte in der Reformierten Kirche erwähnenswert, von denen das Quintett von Hohenlohe-Brass ein besonderes Highlight war.
Nicht vergessen werden sollen zum Abschluss die gute Verpflegung im Haus Victoria und die netten Gespräche, die wir während der Essenszeiten an unserem Tisch führten. Besonders bedanken möchte ich mich bei den Borkum-Erfahrenen für die vielen nützlichen Tipps und besonders bei Brigitte, die mir auf unseren gemeinsamen Radtouren die Schönheit der Insel gezeigt hat.
Leider vergingen die zwei Wochen viel zu schnell, und so traten wir alle am 13. August wieder den Rückweg an.
Was ich vermissen werde:
- Das Meer und die Insel mit dem wunderbaren Seeklima
- Die Sonnenuntergänge am Strand
- Die gute Gemeinschaft unter den Freizeitteilnehmer*innen, wobei persönlich und musikalisch alles gepasst hat.
- Johannes‘ kreative Probenarbeit!
Worauf ich mich freue:
- Auf das Ausprobieren neuer Ideen und Bläserliteratur mit meinem Posaunenchor zuhause
- Ein Wiedersehen mit Freundinnen und Freunden auf der nächsten Borkumfreizeit 2024
„Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in
seiner Hand.“
„Jeder sollte einmal reisen an den schönen Borkumstrand.“
Carolin Weygandt
Gundernhausen