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Posaunenchorfreizeit Ramsau 2019 – Bericht

Am 11.5.19 war ich bei einem Musikworkshop unter der Leitung von Johannes. Dort erzählte mir Renate, dass eine Posaunenchorfreizeit im Juli in Ramsau stattfindet, die sehr schön sei. Sie zeigte mir noch ein paar Fotos, die beeindruckend waren. Von Johannes erfuhr ich, dass es noch einen freien Platz gäbe und so meldete ich mich bei der Freizeit an.

Nach der Anmeldung telefonierte ich mit Johannes, der mir sagte, dass ich, wenn ich nicht die Noten transponieren könne, am besten eine C-Trompete kaufen sollte. Kurzfristig kaufte ich mir meine erste NEUE Trompete und am Samstag den 13.7. hatte ich diese in meiner Hand und ich dachte, mal sehen was da in dem Urlaub so alles auf mich zukommt.

Am Mittwoch, den 17.7. ging es los. Ich fuhr erst mal 30 Minuten in die entgegengesetzte Richtung nach Langen zu Brigitte. Von dort aus nahmen mich Ulrike und Matthias mit, so dass ich die Strecke nach Österreich nicht alleine mit dem Auto fahren musste. Gegen 17 Uhr kamen wir im schönen Steiererhof mit Wellnesslandschaft in Ramsau an. Das erste Abendessen war lecker und somit war sichergestellt, dass ich in diesem Urlaub gutes Essen erhalten werde.

Donnerstag, den 18.7., die Probe begann am Morgen und ich fragte mich, werde ich musikalisch in der Gruppe mit den erfahrenen Bläsern klar kommen? Es funktionierte recht gut, so dass auch diese Hürde geschafft war. Nach der Probe ging es gleich mit dem „schönen roten Bus“ von Harald Richtung Reiteralm. Der Lift fuhr nicht, so dass wir von der Talstation zum Feriendorf liefen. Dort sah ich Brigitte und Renate am hellichten Tage einen Gin trinken und teilte ihnen mit, dass sie ab sofort bei mir unter Beobachtung stehen! Sie nahmen meine Frotzelei zum Glück ganz gelassen auf.
Abends Probe „Just vor Fun“ → ich musste mich motivieren, um auch nachmittags zur Probe zu gehen.

Freitag, den 19.7., diese Probe war in der Ramsauer Kirche mit dem Posaunenchor aus Brandenburg. Musik machen ist schön und mir wurde langsam klar, dass ich in diesem Urlaub wenig Zeit zum Ausruhen haben werde. Die Tage schienen mit Proben, wandern gehen und gutem Essen sehr gefüllt zu sein. Mittags fuhren wir dann mit dem „schönen roten Bus“ zur Planai. Mit der Gondel ging es ein Stück den Berg hinauf und danach weiter mit dem Shuttle-Bus. Etwas geschockt war ich schon, was hier alles für den Tourismus getan wird und dadurch die Natur belastet wird. Als kleine Gruppe liefen wir Richtung Gipfel und es war schön die Bergwelt etwas abseits zu erleben.
Abends Probe „Just vor Fun“ → ich motiviere mich erneut, um in die Nachmittags-Probe zu gehen.

Samstag, den 20.7., noch einmal ist die Probe mit den Brandenburgern in der Kirche. Es macht Spaß, so unkompliziert mit anderen Menschen über die Musik in Kontakt zu kommen. Danach fahren wir zum Rittisberg. Erneut bin ich etwas geschockt über den Trubel den es hier gibt. Sommerrodelbahn, Hochseilgarten, Segway, Märchenweg…, aber vielleicht muss das alles sein, damit diese Region hier gut mit und von den Touristen leben kann. Wir laufen vom Rittisberg ca. 2,5 Stunden zurück zum Hotel. Ellen hat den Überblick mit der Wanderkarte und wir kommen ohne Umwege im Hotel an.
Abends Probe „Just vor Fun“ → ich gehe hin, obwohl ich am allerliebsten schwänzen würde!

Sonntag, den 21.7., es heißt früh aufstehen. Um 8:15 Uhr rollen die Räder Richtung Kirche. Wir spielen zusammen mit dem Posaunenchor aus Brandenburg im Gottesdienst. Ich denke erneut, wie einfach man mit fremden Menschen Musik machen kann. Danach geht es zum Frühschoppen zum Gruberhof. Ein sehr gemütlicher Gastraum erwartet uns. Nachmittags habe ich zum ersten Mal Zeit, in die Hotel-Sauna zu gehen.
Abends Probe „Just vor Fun“ → ich bin oberplatt. Ob Johannes meine vielen falsche Töne gehört hat? Bestimmt!

Montag, den 22.7., heute Morgen fand keine Probe statt. Ein Teil der Gruppe nahm an der geführten Wanderung des Hotels teil. Wir liefen bis zu einer Wiese mit Murmeltieren und konnten sie ganz nah sehen. Weiter ging es mit schönem Bergpanorama zur Glös-Alm. Dort gab es einen sehr leckeren Topfenstrudel.
Abends erneut Probe „Just vor Fun“. → heute war es wirklich kein Fun für mich, ziemlich wenig klappte, wenn ich spielte.

Dienstag, den 23.7., Hilfe, ich schwimme in der Probe. Kaum etwas bekam ich mit meiner Trompete hin und ging nach der Probe schon etwas frustriert auf mein Zimmer. Doch gleich ging es weiter zum Dachstein. Ich erreichte mit Arndt die Gondel mit der „Dachterasse“. Oben angekommen gab es grenzenlose Ausblicke in die Bergwelt. Die Probe, in der ich nicht gut war, war vergessen. Wir liefen über die Brücke und ich bat Matthias, dass er sein Referat über die Sicherheitsmaßnahmen von Brücken beenden solle, damit es mir nicht ganz mulmig wird. Schließlich liefen wir noch ein Stück über den Gletscher. Es ist eine andere Welt hier oben. Die Berge sind beeindruckend schön.
Probe „Just for Fun“ → naja, ich habe schon mal besser gespielt, doch ich hatte ja heute mein schönes Erlebnis auf dem Dachstein.

Mittwoch, den 24.7., die Probe wurde wieder besser für mich, ich schwamm zum Glück nicht mehr ganz so sehr. Mittags ging ich mit Ulrike und Matthias nach Ramsau dann zum realen Schwimmen. Es war sehr warm und der Beach in Ramsau war erfrischend. Der Blick beim Schwimmen Richtung Dachstein ist erneut schön.
Probe „Just for Fun“, → ich freue mich, dass ich langsam wieder besser klar komme.

Donnerstag, den 25.7.,ich bin mit meinem Spielen in der Probe zufrieden. Mittags fuhren wir mit dem „schönen roten Bus“ und der Seilbahn zur Hochwurzenhütte. Von dort aus kamen wir schnell zur abgelegeneren Bergwelt. Bis zum Gipfel kamen wir nicht, denn die Zeit drängte. Wir mussten zurück ins Hotel, denn es gab nur bis 17 Uhr Kaffee und Kuchen. Und ohne Kuchen fehlte uns allen eine ganz wichtige Mahlzeit!
Probe „Just for Fun“ → ich komme immer knapper um 17 Uhr im Proberaum an.

Freitags, den 26.7. heute ist Probefrei. Wir nahmen an der der vom Hotel angebotenen Wanderung zum Bodensee, Hüttensee und Obersee teil. Schwierigkeitsstufe 3 Stiefel. Während der Wanderung kam ich schwer ins Kämpfen, es galt 560 Höhenmeter zu überwinden. Es war sehr warm und sehr anstrengend für mich. Ich machte immer wieder Pause in kleinen Schattenecken und kam schließlich am Obersee an. Es hatte sich gelohnt. Der Obersee rief laut und wir gingen schwimmen. Herrlich war diese Abkühlung und die Bergwelt um uns herum.
Probe „Just for Fun“ → ich bin platt und hoffe Johannes hört meine falschen Töne nicht.

Samstag, den 27.7., ich habe mich in der Zwischenzeit an die tägliche Proben gewöhnt. Meine Töne kommen besser, ich wurde wieder zufriedener mit mir und meinem Spielen und es scheint sich wirklich zu lohnen, wenn ich übe!!! Ich profitierte davon, dass Harald, Brigitte und Christoph besser spielen und ich mich an ihnen orientieren konnte. Johannes leitete die Probe in einer Art und Weise, die ich gut fand. Ich fühlte mich wohl. Mittags regnete es, ich nutzte die Sauna im Hotel und schaute mir die Bergwelt von der Liegewiese aus an.

Sonntag, den 28.7., spielten wir im Gottesdienst und ich denke nach 1,5 Wochen Proben kann jetzt nicht mehr viel schief gehen. Pustekuchen, wir spielten schlecht. Johannes trug es mit Fassung. Danach gingen wir erneut zum Frühschoppen in die Gruberstube. Die Wirtin war in der Kirche, um uns dort zu hören. Hoffentlich hat sie die falschen Töne nicht ganz so schlimm empfunden. Nachmittags fand dann von 16-18 Uhr konzentrierte Probe für das kleine Konzert im Hotel. Das sollte auf jeden Fall gut werden.

Montag, den 29.7., morgens fand eine verkürzte Probe statt und um 15:30 Uhr trafen wir uns zum Einspielen für das kleine Konzert im Hotel. Um 16 Uhr sitzen wir im Speiseraum und spielen unser Programm, welches für mich anspruchsvoll war. Ich spielte nicht ganz fehlerfrei, jedoch hatte ich den Eindruck, dass ich gut spielte. Das Gesicht von Johannes blieb entspannt und ab und an nickte er uns wohlwollend zu. Anscheinend schien auch er mit uns zufrieden zu sein. Die Hotelgäste applaudieren und Herr Pitzer spendiert uns eine Runde Sekt. Der hohe Probeaufwand (incl. „Just for Fun„-Proben) hatte sich gelohnt. Ich war schon etwas stolz, hier mitgespielt zu haben.

Dienstag, den 30.7., ich ging noch einmal mit der organisierten Wanderung des Hotels mit. Es ging zum Schwarzensee. Die Wanderung war sehr gemütlich, die Natur erneut schön und der Kaiserschmarrn in der Putzentalalm sehr lecker.
Abends die letzte Probe „Just for Fun“ → es ist schon etwas Wehmut mit dabei.

Mittwoch, den 31.7., wir trafen uns noch einmal alle um 9 Uhr am Frühstückstisch und verabschieden uns.
Ulrike und Matthias bringen mich wieder gut zu meinem Auto in Langen.

Ich habe eine tolle Musikerfreizeit mit netten Menschen erlebt. Für mich war die Kombination Musik machen und wandern gehen ideal. Ich wurde als Neueinsteigerin in der Gruppe gut aufgenommen und habe mich sehr wohl gefühlt. Ein herzliches Dankeschön dafür an alle.

Annette Koch
Posaunenchor Bürstadt