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Zeit in Dosen

Adventliche Überraschung am Eppsteiner Bahnhof

Da staunten die Pendler und Schüler am Eppsteiner Bahnhof nicht schlecht, als sie am frühen Mittwochmorgen bei strömendem Regen zum Zug gingen: Trompeten- und Posaunenspieler standen auf Gleis 1 und empfingen sie mit Advents- und Weihnachtsliedern. „Das ist ja schön!“, „Womit haben wir denn diese Ehre verdient?“, „Wo kann ich etwas spenden?“ – so lauteten Reaktionen der überraschten Passanten. Am Treppenaufgang zu Gleis 2 bekamen sie außerdem eine kleine blaue Blechdose geschenkt. Auf ihr stand „Zeit in Dosen“. Ein kleiner Text in der Dose lud zu einem Moment des Innehaltens ein. Der kleine Impuls zum Nachdenken sowie das goldene Schokoladenherz in der Dose sollten Leib und Seele guttun.

Die Idee zu dieser Aktion kam von Pfarrerin Heike Schuffenhauer, die sie gemeinsam mit Mitgliedern des Eppsteiner Posaunenchors sowie Mitarbeitenden der Talkirchengemeinde umsetzte. „Wir müssen“, so die Pfarrerin, „als Kirche zu den Menschen hingehen, sie dort aufsuchen, wo sie unterwegs sind und dabei immer für eine Überraschung gut sein! Die Leute sollen spüren, dass der christliche Glaube etwas mit ihrem Leben und Alltag zu tun hat.“

Dass die besondere Adventsaktion der Talkirchengemeinde ihr Ziel bei vielen Bahnreisenden erreichte, belegt die Mail einer Frau, die den außergewöhnlichen Tagesauftakt miterlebte: „Liebe Frau Schuffenhauer, liebes Talkirchenteam, heute Morgen ist Ihnen wirklich ein Volltreffer gelungen! Sie haben es geschafft, wirklich jedem auf dem Bahnhof in den 10 Minuten Wartezeit ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, sei es mit dem Mini-Geschenk oder mit der Musik! Und es gab sogar Applaus. Meine Kollegen meinten darüber heute: Coole Kirche habt Ihr! Finde ich auch! Danke!“ Ein Reisender bedankte sich von der anderen Bahnsteigseite: „Wie gut, dass der Zug ausgefallen ist, sonst hätten wir Sie gar nicht so lange hören können!“ Und eine fragte, ob das jetzt jeden Morgen bis Weihnachten so wäre. Nur wenige Passanten schenkten der Aktion keine Aufmerksamkeit. Selbst Schülerinnen und Schüler, denen Beate Stieler und Brigitte Wagner von der Talkirchengemeinde einen kleinen Schoko-Riegel schenkten, blickten aufmerksam auf. Lediglich eine kritische Mail erhielt Heike Schuffenhauer. Einem Herrn war die Botschaft in der Dose nicht tiefgründig und christlich genug. Doch die Pfarrerin wollte bewusst viele Menschen ansprechen, sie nicht missionieren, sondern ihnen einfach eine freundliche Geste der Talkirchengemeinde zu Advent und Weihnachten schenken.

Heike Schuffenhauer

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